25. März 2011 Im Kraftwerksreaktor 3 befürchtet man einen Defekt in der Sicherheitshülle. In den Reaktoren 1und 2 wurden die Reparaturarbeiten unterbrochen, weil man offenbar wieder radioaktives Wasser gefunden hat. Die Bildzeitung hat veröffentlicht, dass Forscher der Meinung seien, der Super Gau sei längst da und weitergreifende Evakuierungen wären nötig. Inzzwischen hat die Strahlenwolke die Schweiz erreicht. In 6000 m Höhe wurde radioaktives Jod gemessen. Die Menge liegt unter den gesetzlichen Grenzwert. In Bodennähe bestünde keine Gefahr, meldet das BAG. 24. März 2011 Im Moment ist das Kraftwerk Fukushima rauchfrei. Interessierte können den Stand auch der Webcam von Fukushima nachschauen (Stündliches update). Die Arbeiten beim Reaktor wurden nach einer Unterbrechung wieder aufgenommen. Man versucht das Kontrollzentrum wieder an den Strom anzuschliessen. Unklar ist, ob sich das Kühlsystem reparieren lässt. Auf dem Bild sieht man den Kontrollraum der Reaktoren 1 und 2. Derweil haben die Behörden verfügt, dass das Leitungswasser in Tokio Kindern nicht mehr zum trinken gegeben werden darf. Es ist offenbar bereits zu stark verstrahlt. Die Menschen hamstern Wasser in Flaschen. 23. März 2011 Heute soll eine erste radioaktive Wolke die Schweiz erreichen. Von wegen Japan ist weit weg! Die Strahlenbelastung aus dieser Wolke wird wohl nicht sehr hoch sein, verdeutlicht uns aber eines: Selbst wenn eine Kraftwerkshavarie am Ende der Welt stattfindet, wir können uns den Konsequenzen nicht entziehen. Offenbar zieht die Wolke nördlich an der Schweiz vorbei. Bei Messflügen der Schweizer Armee wurde keine Strahlenbelastung gemessen. Nach wie vor entweicht radioaktive Strahlung aus dem Kraftwerk. Die Informationen über den Zustand der Reaktoren 1 bis 4 ändern täglich. Man muss davon ausgehen, dass unklar ist in welchem Zustand diese Reaktoren sind. Offenbar sind heute wieder die Blöcke 1 und 4 kritischer. Am Nachmittag wurde gemeldet, dass aus Block 2 wieder massiv Strahlung entweicht. 22. März 2011 Alle Reaktoren sind nun an den Strom angeschlossen. Es fliesst aber nur in den Blöcken 5 und 6 Strom. Die Situation bei den Reaktoren 2 und 3 ist immer noch sehr kritisch. Rauch steigt auf und man weiss nicht, was genau brennt. Von einer Beruhigung der Lage ist man weit entfernt. Im Meer vor Fukushima ist anscheinend über 100 mal mehr radioaktives Jod gemessen worden, als es der Grenzwert erlaubt. Offenbar wurden von der Regierung Feuerwehrleute gezwungen stundenlang im strahlenden Gebiet zu arbeiten. Auch an der Betreibergesellschaft Tepco wird die Kritik immer lauter. Es soll anscheinend bei Sicherheitskontrollen massiv geschlampt worden sein. Man muss anmerken, dass die Situation diesbezüglich auch in der Schweiz nicht besser ist. Das AKW Mühleberg hat trotz Rissen im Mantel, welche munter weiterwachsen, noch im Dezember 2009 eine unbefristete Betriebsbewilligung erhalten. Solche Sicherheitskonzepte sind in Frage zu stellen. 21. März 2011 Die Reaktoren 1, 2, 5 und 6 haben wieder Strom, bei 5 und 6 liefen die Kühlkreisläufe. Die grössten Risiken bergen derzeit noch die beiden Reaktoren 3 und 4. Gegen Mittag hat man allerdings vernommen, dass bei den Blöcken 2 und 3 wieder Rauch aufsteigt. Die Radioaktivität ist dermassen gestiegen, dass das Kernkraftwerk wieder evakuiert worden ist. Inzwischen wurden diverse verstrahlte Lebensmittel aus der Gegend um Fukushima gefunden. Ebenso ist anscheinend das Trinkwasser verstrahlt. Die Menschen sind in der ganzen Präfektur angewiesen dieses nicht zu trinken.
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Die Grüne Partei hat für heute Montag eine Mahnwache zum Gedenken an die Katastrophe in Japan organisiert. In der kurzen Ansprache hat Koni Wagner die Anwesenden zum Innehalten bewegt. Leider war der Besucherstrom eher klein.
20. März 2011 In Reaktorblöcken 1 und 2 wurde die Stromzufuhr fertig installiert. Die Kühlsysteme sollen aber noch nicht laufen. Die Reaktoren 5 und 6 haben sich stabilisiert und die Kühlung läuft wieder. Der Reaktor 3 ist nach wie vor in einem kritischen Zustand, dieser wird immer noch mit Wasserwerfern gekühlt. In Tokio wurde radioaktiver Staub gefunden. Die Wetterlage ist für die Stadt aber nach wie vor günstig. Die Strahlungsemmissionen des Kraftwerks werden aufs offene Meer gewindet. Die Debatte um die weitere Nutzung der Atomkraft ist in der Schweiz in vollem Gange. Morgen Montag findet in Stans um 19 Uhr eine Mahnwache zum Thema Energiepolitik und zum Gedenken an die Katastrophe in Japan statt. 19. März 2011 Die japanischen Techniker haben ein Stromkabel zum Reaktor zwei gelegt und angeschlossen. Strom fliesst jedoch noch keiner. Die Kühlung mit Wasserwerfern hat offenbar zu einer leichten Entspannung geführt. In der Reaktorgebäuden 5 und 6 wurden Löcher in die Dächer gebohrt, um Wasserstoffgasexplosionen zu verhindern . Erstmals wurde radioaktiv verseuchte Lebensmittel aus der Region um Fukushima gefunden. Es handelt sich um Milch und Spinat. Die grösste Gefahr geht zur Zeit noch von den Reaktoren 1 und 4 aus. Man versucht weiterhin diese von Aussen mit Meerwasser zu kühlen. Update 18. März 2011 Offenbar zeigen die Kühlversuche mit Wasserwerfern Erfolge. Die Strahlungswerte seien anscheinend leicht gesunken. Zudem ist gestern eine Stromleitung gelegt worden, mit der Strom zu den Kühlsystemen der Reaktoren 1 und 2 gebracht werden soll. Man will versuchen so diese wieder in Betrieb zu nehmen. Es ist aber noch unklar wir gross der Zerstörungsgrad dieser Systeme ist. In einem Gebiet 30km nordwestlich von Fukushima werden schon zwei Tage in Folge Strahlenwerte von über 150 Mikrosievert pro Stunde gemessen. 1000 Mikrosievert entspricht etwa der Jahresdosis, welche für einen Menschen verträglich ist. Derweil nimmt die Katastrophe teils bizarre Züge an. Das Schweizer Fernsehen will anscheinend alle Simpsons-Folgen, welche von Atom- oder anderen Katastrophen handeln aus dem Programm nehmen. Was das helfen soll ist mir ein Rätsel. 17. März 2011 Das Kraftwerk in Fukushima ist nach wie vor nicht unter Kontrolle. Die Radioaktivität steigt. Die japanische Regierung hat den Kraftwerksbetreibern verboten das Werk aufzugeben. Seit heute Nacht versucht man mit Helikoptern die Reaktoren zu kühlen. Diese transportieren aus dem Meer Wasser zu den heissen Blöcken und schütten es darüber aus. Bisher gibt es aber noch keine Erfolge zu verzeichnen. Bildquelle: japanisches Fernsehen
Inzwischen sind auch Wasserwerfer eingetroffen. Sie sollen Wasser in die Reaktoren spritzen. Das Personal muss nach den Einsätzen dekontaminiert werden. Bei Strahlungswerten von gegen 1000 Millisievert (das ist das tausenfache einer erlaubten Jahresdosis) sind gesundheitliche Probleme des Personals vorauszusehen. Man befürchtet, dass die Temperatur bis morgen so stark gestiegen ist, dass mit einer massiven Verstrahlung der Gegend gerechnet werden muss. Die Reaktoren sind gemäss französischen Experten offenbar kurz vor dem Siedepunkt. Es bleibt die Hoffnung, den aussichtslosen Wettlauf gegen die Zeit doch noch gewinnen zu können. Die US-Armee hat mit einer Drohne hoch aufgelöste Fotos gemacht un diese der japanischen Regierung zur Verfügung gestellt. Man hofft neue Erkenntnisse über den Zustand der Reaktoren zu erhalten. Heute ist eine Stromleitung gelegt worden, mit der wieder Energie für die Kühlwasserkreisläufe gespiesen werden soll. Deutschland hat in der Nacht auf heute die Kernkraftwerke Neckarwestheim 1 und Philippsburg 1 abgeschaltet und somit das 3 monatige Moratorium eingeleitet. Update 16. März 2011 Nach neuen Bränden in Block 3 und 4 ist die Lage im Kraftwerk ausser Kontrolle. Anscheinend ist auch im Reaktor 3 die Innenhülle beschädigt. Zeitweise waren die Strahlenwerte noch 60 km vom Kraftwerk entfernt 500 Mal über den Normalwerten. Die Idee die Brände mit Helikoptern zu löschen wurde inzwischen wieder verworfen, weil man befürchtet noch mehr Schäden an den Reaktoren zu verursachen und die Radioaktivität zu hoch ist. Es kursiert nun die Idee, einen Sarkophag zu machen, wie damals in Tschernobyl. Immer mehr Angst verbreitet sich in Tokio. Dort ist die Strahlenbelastung ebenfalls angestiegen. Viel Menschen verlassen die Gegend, insbesondere die Ausländer. US Drohnen sollen nun Bilder von den Reaktoren machen. Bereits veröffentlichte Satellitenbilder zeigen ein düsteres Bild. Inzwischen will man versuchen mit Wasserwerfern Wasser in die Reaktoren zu spritzen. Experten sollen eine Deadline von 48h genannt haben, in denen es noch möglich sei an der Problemlösung zu arbeiten. Danach seien wegen der enormen Strahlenbelastung Arbeiten nicht mehr möglich. Update 15. März 2011 Im Kraftwerk Fukushima ist nun auch der Reaktor 2 explodiert. Offenbar ist auch der Druckbehälter beschädigt. Die Radioaktivität rund um das Kraftwerk hat ein gesundheitsgefährdendes Mass erreicht. Neu brennt es auch im Block 4 und die Reaktoren 5 und 6 haben Probleme mit der Kühlung. Die Betreibergesellschaft spricht von einer sehr schlimmen Lage und hat das ganze Personal, bis auf 50 Personen aus dem Kraftwerk abgezogen. Bildquelle ORF Die Windverhältnisse haben sich zu Ungunsten der Grossstadt Tokio verändert. Die Menschen sind angewiesen worden sich in Sicherheit zu bringen. In einem 30 km Radius um das Kraftwerk ist eine Flugverbotszone verfügt worden. Es ist unklar ob der Supergau noch abgewendet werden kann. Die japanische Regierung hat inzwischen die IAEA um Hilfe gebeten. Gemäss Einschätzungen aus Frankreich hat der Atomunfall die Stufe 6 (schwerer Unfall) auf der 7-stelligen INES-Skala erreicht. Am Abend scheint sich die Lage etwas entspannt zu haben, allerdings sind die Informationen wiedersprüchlich. Update 14. März 2011: Auch im Block 3 des Kraftwerks Fukushima 1 gab es eine Explosion. Offenbar stieg eine schwarze Rauchsäule auf. Angeblich sei die Stahlhülle um den Reaktorkern noch intakt. Im Reaktorblock 2 soll die Meerwasserkühlung versagt haben und die Brennstäbe bereits trocken liegen. Die Situation sei sehr ernst. Im Kraftwerk Onagawa hat sich die Situation entschärft, auch dort soll es zuvor zu Störfällen gekommen sein. Der Kühlkreislaufausfall im AKW Tokai sein behoben, meldet n-tv. 12. März 2011. Im Atomkraftwerk Fukushima 1 gibt es seit dem verheerenden Erdbeben Probleme. Als Folge des Bebens hat ein Tsunami die Stromversorgung des Kühlsystems zerstört. Bis Samsatg morgen konnte die Reaktorkühlung des Werks 1 noch mit Batteriebetrieb aufrecht erhalten werden. Inzwischen gab es aber eine Explosion. Bildquelle NHK world Eine Rauchsäule steigt aus dem Reaktorgebäude und anscheinend sollen auch Teile davon weggebrochen sein. Schon vor der Explosion ist radioaktives Cäsium ausgetreten. Nicht nur Block 1 ist betroffen, auch im Reaktor 3 ist die Kühlung ausgefallen. Die japanischen Behörden haben im Umkreis von 20 km um das Kraftwerk die Bevölkerung evakuiert und damit begonnen Jodtabletten zu verteilen. Noch immer haben sie nicht bestätigt, dass in den Reaktoren es zu einer Kernschmelze gekommen sei. Aufgrund der bisher gemessenen Radioaktivität wird dies aber nicht ausgeschlossen.
Schmelzen die Reaktorkerne, ist eine Atomkatastrophe in der Grössenordnung von Harrisburg nicht auszuschliessen. Momentan ist nicht klar wie sich die Situation weiterentwickelt. Am 13. Februar findet in Nidwalden erneut eine Abstimmung zum Thema Endlager im Wellenberg statt. Das Volk muss die Stellungnahme der Nidwaldner Regierung, welche in Bern deponiert wird gutheissen.
In diesem Dokument (Link zum Dokument) wird nochmals ausführlich dargelegt, weshalb man in unserem Kanton ein Endlager nicht will. Ziel ist es, endlich die Deselektion des Wellenbergs aus der Kandidatenliste zu bewirken. Auch wenn wir uns bewusst sind, dass wir mit der Abstimmung in Bern kaum etwas bewirken, ist einmal mehr ein klares Statement des Souveräns nötig. In diesem Sinne rufe ich dazu auf, geschlossen an der Urne ein „JA“ zur Stellungnahme des Regierungsrates einzulegen Die Stromkonzerne AXPO, ALPIQ und BKW planen gemeinsam den Bau von Ersatz-Atomkraftwerken. Dies ist einer Medienmitteilung vom 23. Dezember zu entnehmen. Die Einigung über das weitere Vorgehen wird als Zitat „Meilenstein auf dem Weg zu einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung der Schweiz“ kommentiert. Die Beteiligungen an den Werken widerspiegeln die Anteile der drei Partner am heutigen nuklearen Produktionspark in der Schweiz.
Der AXPO CEO Heinz Karrer meint, die erzielte Einigung sei ein wichtiger Durchbruch. Man könne so auch in Zukunft einen praktisch CO2 freien Strommix aus Wasserkraft Kernenergie und erneuerbaren Energien gewährleisen. Mitte 2012 soll gemäss Bundesamt für Energie der Bundesrat über die Rahmenbewilligungsgesuche entscheiden. Unter dem Vorwand der Versorgungssicherheit versuchen die Stromkonzerne neue Atomkraftwerke zu lancieren. Nachdem man das 10 jährige Atomkraft-Moratorium ausgesessen hat, setzen der Bund und die Stromproduzenten offenbar wieder voll auf die Kernenergie. Pro Forma spricht man zwar von der Förderung der alternativen Energieproduktion, schiebt aber das Märchen von der „fast CO2 freien“ Kernkraft als Umweltargument vor, um von der diesbezüglichen Untätigkeit abzulenken. Ich halte dieses Vorgehen für fahrlässig. Mit fadenscheinigen Argumenten wird versucht die Förderung von Alternativenergien zu bremsen, während man munter ungelöste Kernenergieprobleme vor sich her schiebt. Die Frage der Entsorgung von nuklearen Abfällen ist bis heute nicht geklärt und die Situation wird sich unter dem Druck des Abbaus der alten AKW’s noch verschärfen. Ist es der Menschheit zuzumuten sie mit immer mehr nuklearen Abfällen zu belasten? Ich meine nein. Hoffnung gibt es trotzdem noch. Neue Kernkraftwerke werden ohne Volksabstimmung nicht gebaut. Ob die Bevölkerung der Schweiz die Kraftwerks-Ideen der Polit- und Wirtschaftselite mitträgt ist noch lange nicht sicher. Ich schliesse nicht aus, dass die Tage des Nuklearzeitalters der Schweizerstromindustrie gezählt sein könnten. Die SP Nidwalden, die Grünen, das MNA und die FDP Nidwalden haben ihre Stellungnahmen zur Vernehmlassung im Sachplanverfahren für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle im Wellenberg abgegeben. Alle Stellungnahmen sind sich einig: Der Wellenberg ist aus der Kandidatenliste zu streichen.
Funkstille herrscht bisher seitens der SVP und der CVP. Es ist nicht damit zu rechnen, dass die Stellungnahmen im weiteren Vorgehen des BFE etwas bewirken werden. Die Schriftstücke enthalten nichts, was nicht früher schon kommuniziert worden wäre. Mitte 2011 wird der Bund entscheiden, wie es weiter geht. Wir sind gespannt und bleiben dran! Heute hat die Partizipations-Veranstaltung des Bundesamts für Energie in Stans stattgefunden. Wir sind draussen geblieben! Lediglich etwa 50 Personen sollen sich zum Informationsabend im Saal eingefunden haben. Währenddessen wurde dem BFE vor der Turmatthalle der Teufel ausgetrieben Geschätzte 250 Wellenberggegner hatten sich versammelt und lautstark gegen ein Endlager demonstriert. Das Feuerwerk von Adrian Hossli hatte es in sich! Musikalisch wurde dieses von vielen Rasseln, Trommeln, Trillerpfeifen und Hörnern untermalt. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Geräuschkulisse dem Anlass im Saal einen würdigen Touch beschert hat. Wir Gegner waren uns einig: NIÄ! äs Lager im Wälläbärg!
Im Zusammenhang mit der Volksinitiative zum Ausstieg von Nidwalden aus der Atomenergie wird viel debattiert. Ich finde, die Argumentationen der Gegnerschaft der Initiative muss man hinterfragen.
1) Atomstrom ist nicht CO2 frei. Das Oeko-Institut in Deutschland hat Zahlen veröffentlicht, welche besagen, dass Atomkraftwerke je nach Herkunft des Urans zwischen 32 und 126 g/kWh CO2 emittieren, Wasserkraft, Windparks oder Biogasblockheizkraftwerke zwischen -429 und 40 g/kWh. Bei der Wiederaufbereitung von Kernbrennstäben kommt dazu, dass diese sehr energieintensiv ist und je nach Verfahren sogar Lösungsmittel aus fossilen Resourcen (Kerosin) verwendet wird. 2) Erneuerbare Energie ist heute teuer. Es wird allerdings verschwiegen, dass Atomstrom nur deswegen so billig ist, weil er erstens lange Zeit vom Staat subventioniert wurde und zweitens längst nicht alle Kosten eingerechnet sind (z. B. Entsorgung, Umweltschäden).Man kann davon ausgehen, dass im Zeitraum von 30 Jahren, welche die Initiative vorgibt, diese Kosten von Alternativstrom massiv sinken werden. Einerseits schreitet die technologische Entwicklung enorm schnell voran und macht dessen Produktion immer effizienter und günstiger. Andererseits werden sich die mit Strom betriebenen Gerätschaften hinsichtlich Verbrauch weiter verbessern. 3) Das Argument, dass Arbeitsplätze verloren gehen werden ist aus der Luft gegriffen. Die Stromerzeuger wollen vor allem eines: Geld verdienen. Wenn der Konsument keinen Atomstrom mehr will, wird das EWN gerne Alternativstrom verkaufen. Da unser Stromlieferant das Monopol hat, kann er gar nicht bankrott gehen! Administration, Betrieb und Unterhalt der Anlagen werden nicht weniger Arbeitskräfte benötigen. Ist es nicht eine Chance mit der Produktion von Alternativenergie den Personalbestand noch auszubauen? Die Wirtschaft in Nidwalden wird kaum unter dieser Änderung leiden. Da sich die Stromkosten nicht gross verändern werden, stellt sich die Frage von Arbeitsplatz-Verlusten gar nicht. 4) Keine Debatte über Atomtechnologie führt im Kanton Nidwalden am Wellenberg vorbei. Ist es politisch glaubwürdig ein Endlager im Wellenberg abzulehnen, gleichzeitig aber an der Atomenergie festzuhalten? Immerhin kommen ca. 65% der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken. Den Nidwaldnern bietet sich die Chance dem Rest der Schweiz zu zeigen, dass es Ihnen mit dem Ausstieg ernst ist. Seit dem Jahr 2000 haben wir ein Atomstrommoratorium. Die meisten Stromproduzenten, Wirtschaft und Politik haben es nicht fertig gebracht nachhaltig Alternativen zu fördern. Währenddessen hat das EWN in den letzten zehn Jahren über 100 Millionen Franken Gewinn eingestrichen und sich massiv gegen einen Einsatz von Gewinnanteilen zur Förderung von Alternativenergien gewehrt. Da scheint die Investition in einen Windpark mehr Publicity-Gag als ernsthafter Wille umzudenken zu sein (Auch wenn der Park an sich eine gute Sache ist). Die Stromlieferanten haben das Moratorium 10 Jahre lang ausgesessen, um jetzt mit Vollgas wieder auf Atomstrom zu setzen. Das zeigt unter anderem die Prognose eines Stromlochs und die Forderung nach neuen Atomkraftwerken um dieses zu stopfen. Es ist Zeit etwas zu verändern. 30 Jahre ist eine genügend lange Zeit um aus der Atomkraft auszusteigen. Dies erfordert den Mut und den Willen unsere Gesellschaft weiter zu bringen. Freiwillig werden die Stromlieferanten nichts tun, das haben sie die letzten zehn Jahre bewiesen. Uns bietet sich nun die Möglichkeit sie über eine Gesetzesvorlage dazu zu zwingen. Deshalb sollten wir die Atomausstiegsinitiative annehmen. Das Bundesamt für Energie und der Ausschuss der Kantone haben gestern an einer Medienveranstaltung klar gemacht, dass weiterhin alle sechs vorgesehenen Standorte im Auswahlverfahren bleiben. Medienberichten ist zu entnehmen, dass sich die meisten betroffenen Kantone an die Spielregeln des BFE halten. Der Bevölkerung vor Ort probiert man derzeit Informationsveranstaltungen schmackhaft zu machen, welche das Ziel haben sollen Fragen zu beantworten und Informationen weiterzugeben. In Stans findet die Veranstaltung am 20. September um 19 Uhr in der Turmatthalle statt. Es wird immer deutlicher, dass die Forderung der Nidwaldner Bevölkerung, die bisherigen Entscheide, sowie die technische Realität zu respektieren, in den Wind geschlagen wird. Wäre es vom BFE ehrlich gemeint, das Volk mitreden zu lassen, käme man nicht noch mal nach Stans um zu „informieren“. Diese Phase hat Nidwalden schon seit Jahren hinter sich. Die Veranstaltung ist eine Farce.
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Wäli KammermannSeit 1986 engagiert um ein Endlager im Wellenberg zu verhindern. Archiv
April 2023
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