Die eidgenössische Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) hat in einem Bericht zum Gutachten des ENSI Stellung genommen. Es beurteilt das Gutachten und die darin gezogenen Schlüsse als nachvollziehbar. Das Gutachten entspreche dem aktuellen geologischen Kenntnisstand und die KNS stimmt den vorgeschlagenen Standorten zu. Zudem gibt die KNS Empfehlungen bezüglich zu bevorzugenden Wirtgesteinen, der Aktualisierung des Wissenstandes und der Lagerkonzepte ab.
Die KNS hat als erstes die im ENSI-Gutachten vorgesehene Abfallzuteilung auf die vorgesehenen Lagertypen beurteilt. Sie kommt zum Schluss, dass diese dem Projektstand gerecht werden, auch wenn es noch Unsicherheiten gibt. Insbesondere wird empfohlen, dass die definitive Zuteilung der Abfälle in einem „lernenden“ Prozess erfolgen muss. Bezüglich Barrieren- und Sicherheitskonzept stützt die KSN die Schlüsse des Gutachtens der ENSI. Die Methodik zur Findung eines Standortes wird von der KNS grundsätzlich als geeignet beurteilt, es wird aber auch auf die Risiken bzw. Unsicherheiten aufmerksam gemacht, welche solche Auswahlverfahren aufweisen. Bezüglich Geologie werden besonders die Eigenschaften der Mergelformationen des Helvetikums kritisch hinterfragt. Der Standort Wellenberg, welcher dieses Wirtgestein aufweist, wird als schwer abklärbar bezeichnet und man geht davon aus, dass die bisherigen Sondierungen nicht genügend genaue Informationen gebracht haben. Trotzdem stimmt aber die KNS der Standortauswahl als Gesamtes zu. Die KNS beurteilt den Bericht des ENSI als konsequent, aktuell und detailliert. Hervorgehoben werden die ENSI-eigenen Berechnungen und Untersuchungen. Bei den Schlussfolgerungen der Stellungnahme fällt ein Punkt besonders auf: Die KNS empfiehlt, sich im weiteren Verfahren auf homogene, dichte und gut prognostizierbare Wirtgesteine zu konzentrieren. Kommentar In der Beurteilung der eidgenössischen Kommission für nukleare Sicherheit (KNS) gibt es kaum technologische Neuigkeiten. Das war so zu erwarten, es war lediglich das Gutachten des ENSI zu beurteilen. Die vom KNS abgegebenen Empfehlungen sind nachvollziehbar. Für den Standort Wellenberg bedeutet dies einiges: Er fällt de facto aus dem Rennen! Diese Erkenntnis gab es zwar schon nach dem ENSI-Gutachten, sie wird jetzt aber von einer weiteren Instanz gestützt. Aus meiner Sicht müssen nun die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen werden. Der Standort muss nun definitiv aus der Auswahl genommen werden. Der Bund will zwar erst im Jahr 2011entscheiden, die Sachlage scheint mir aber klar genug zu sein, um die Akte Wellenberg endgültig zu schliessen.
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Wäli KammermannSeit 1986 engagiert um ein Endlager im Wellenberg zu verhindern. Archiv
April 2023
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