Zugegeben, meine Erwartungshaltung an den Anlass war relativ gering. Kaum zu glauben, dass dies noch unterboten werden konnte! Der langweilige Moderator und seine Lobbygäste haben der interessierten Bevölkerung nichts, aber auch gar nichts Neues präsentiert. Nachdem wir die Vorträge der Behördenvertreter über uns hatten ergehen lassen (alle mit Infos, welche schon vor dem Anlass nachzulesen waren), sollte eine Diskussion stattfinden. Verschiedene Votanten brachten sich ein und machten ihrem Ärger über die ganze Sache Luft. Wohl die Mehrheit der Anwesenden wusste dies zu schätzen! Allerdings dauerte die Show nur kurz, bis das BFE als Organisator den Diskus abklemmte und die Anwesenden dazu bewegen wollte noch an den Infospots mit den Behördenvertretern zu plaudern. Die meisten Leute bewegten sich: Richtung Ausgang! Die Veranstaltung war eine Pharse. Dennoch, es war aufschlussreich zu sehen, wie sich Regierungsrat Hans Wicky und Gemeindepräsident Hans Kopp von BFE und Nagra haben einwickeln lassen. Man konnte nicht genug betonen, wie wichtig die sogenannte Partizipation sei. Man müsse sich einbringen und seine Argumente platzieren. Herr Wicky‘s Weisheiten aus der Schulzeit wirkten dabei nicht gerade belebend! Ein grosser Teil der Anwesenden im Saal war sich einig: Seit 20 Jahren bringen wir uns ein und wurden immer wieder übergangen. Weshalb sollte sich nun etwas ändern? Wenn ein Lager schon „nicht ohne das Einverständnis der Bevölkerung“ gebaut werden soll, kann man die Übung tatsächlich jetzt abbrechen. Das Einverständnis haben wir schon längst verweigert. Fakt ist, die Behörden brauchen den Wellenberg. Dieser Lagerstandort ist neben dem Südranden der einzig politisch durchsetzbare. Das kommt daher, dass die anderen Standorte alle in Grenznähe zu Deutschland liegen. Auch die Menschen ennet der Grenze können mitreden. Wenn man bedenkt, wie unfähig unsere Landesregierung ist andere Probleme zu lösen (z.B. Fluglärmstreit, Transitverkehr) wird nie ein Lager in der Nordschweiz gebaut werden. Unsere butterweichen Bundesräte werden nicht in der Lage sein das Anliegen in Deutschland durchzusetzen. Erst recht nicht, seit das deutsche Lager zum Debakel geworden ist. Einzige Alternative: der Wellenberg!
Partizipieren werden wir nicht, aber eines ist sicher: Die Bundesbehörden können sich auf ein frostiges Klima einstellen! Wer zwanzig Jahre Wiederstand geleistet hat, gibt nicht auf. Wir lassen uns unser demokratisch erstrittenes Recht nicht mehr wegnehmen.
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Wäli KammermannSeit 1986 engagiert um ein Endlager im Wellenberg zu verhindern. Archiv
April 2023
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