Heute hat die Partizipations-Veranstaltung des Bundesamts für Energie in Stans stattgefunden. Wir sind draussen geblieben! Lediglich etwa 50 Personen sollen sich zum Informationsabend im Saal eingefunden haben. Währenddessen wurde dem BFE vor der Turmatthalle der Teufel ausgetrieben Geschätzte 250 Wellenberggegner hatten sich versammelt und lautstark gegen ein Endlager demonstriert. Das Feuerwerk von Adrian Hossli hatte es in sich! Musikalisch wurde dieses von vielen Rasseln, Trommeln, Trillerpfeifen und Hörnern untermalt. Es ist nicht auszuschliessen, dass die Geräuschkulisse dem Anlass im Saal einen würdigen Touch beschert hat. Wir Gegner waren uns einig: NIÄ! äs Lager im Wälläbärg!
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Im Zusammenhang mit der Volksinitiative zum Ausstieg von Nidwalden aus der Atomenergie wird viel debattiert. Ich finde, die Argumentationen der Gegnerschaft der Initiative muss man hinterfragen.
1) Atomstrom ist nicht CO2 frei. Das Oeko-Institut in Deutschland hat Zahlen veröffentlicht, welche besagen, dass Atomkraftwerke je nach Herkunft des Urans zwischen 32 und 126 g/kWh CO2 emittieren, Wasserkraft, Windparks oder Biogasblockheizkraftwerke zwischen -429 und 40 g/kWh. Bei der Wiederaufbereitung von Kernbrennstäben kommt dazu, dass diese sehr energieintensiv ist und je nach Verfahren sogar Lösungsmittel aus fossilen Resourcen (Kerosin) verwendet wird. 2) Erneuerbare Energie ist heute teuer. Es wird allerdings verschwiegen, dass Atomstrom nur deswegen so billig ist, weil er erstens lange Zeit vom Staat subventioniert wurde und zweitens längst nicht alle Kosten eingerechnet sind (z. B. Entsorgung, Umweltschäden).Man kann davon ausgehen, dass im Zeitraum von 30 Jahren, welche die Initiative vorgibt, diese Kosten von Alternativstrom massiv sinken werden. Einerseits schreitet die technologische Entwicklung enorm schnell voran und macht dessen Produktion immer effizienter und günstiger. Andererseits werden sich die mit Strom betriebenen Gerätschaften hinsichtlich Verbrauch weiter verbessern. 3) Das Argument, dass Arbeitsplätze verloren gehen werden ist aus der Luft gegriffen. Die Stromerzeuger wollen vor allem eines: Geld verdienen. Wenn der Konsument keinen Atomstrom mehr will, wird das EWN gerne Alternativstrom verkaufen. Da unser Stromlieferant das Monopol hat, kann er gar nicht bankrott gehen! Administration, Betrieb und Unterhalt der Anlagen werden nicht weniger Arbeitskräfte benötigen. Ist es nicht eine Chance mit der Produktion von Alternativenergie den Personalbestand noch auszubauen? Die Wirtschaft in Nidwalden wird kaum unter dieser Änderung leiden. Da sich die Stromkosten nicht gross verändern werden, stellt sich die Frage von Arbeitsplatz-Verlusten gar nicht. 4) Keine Debatte über Atomtechnologie führt im Kanton Nidwalden am Wellenberg vorbei. Ist es politisch glaubwürdig ein Endlager im Wellenberg abzulehnen, gleichzeitig aber an der Atomenergie festzuhalten? Immerhin kommen ca. 65% der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus Atomkraftwerken. Den Nidwaldnern bietet sich die Chance dem Rest der Schweiz zu zeigen, dass es Ihnen mit dem Ausstieg ernst ist. Seit dem Jahr 2000 haben wir ein Atomstrommoratorium. Die meisten Stromproduzenten, Wirtschaft und Politik haben es nicht fertig gebracht nachhaltig Alternativen zu fördern. Währenddessen hat das EWN in den letzten zehn Jahren über 100 Millionen Franken Gewinn eingestrichen und sich massiv gegen einen Einsatz von Gewinnanteilen zur Förderung von Alternativenergien gewehrt. Da scheint die Investition in einen Windpark mehr Publicity-Gag als ernsthafter Wille umzudenken zu sein (Auch wenn der Park an sich eine gute Sache ist). Die Stromlieferanten haben das Moratorium 10 Jahre lang ausgesessen, um jetzt mit Vollgas wieder auf Atomstrom zu setzen. Das zeigt unter anderem die Prognose eines Stromlochs und die Forderung nach neuen Atomkraftwerken um dieses zu stopfen. Es ist Zeit etwas zu verändern. 30 Jahre ist eine genügend lange Zeit um aus der Atomkraft auszusteigen. Dies erfordert den Mut und den Willen unsere Gesellschaft weiter zu bringen. Freiwillig werden die Stromlieferanten nichts tun, das haben sie die letzten zehn Jahre bewiesen. Uns bietet sich nun die Möglichkeit sie über eine Gesetzesvorlage dazu zu zwingen. Deshalb sollten wir die Atomausstiegsinitiative annehmen. |
Wäli KammermannSeit 1986 engagiert um ein Endlager im Wellenberg zu verhindern. Archiv
April 2023
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