15. Mai 2011
Fukushima ist aus den News verschwunden. Nur noch scheibchenweise werden Nachrichten über das havarierte AKW verbereitet. Das wichtigste in Kürze: Nach Sichtungen im Innern des Reaktorgebäudes 1 geht man davon aus, dass es zu einer "teilweisen, kompletten" Kernschmelze gekommen ist. Wasser welches zum Kühlen in den Reaktor gepumpt wurde, ist dort nicht mehr vorhanden. Offenbar ist dieses irgend wohin versickert. Die Prognosen, nach welchen das AKW innert 6-9 Monaten unter Kontrolle sein sollte scheinen in Frage gestellt. Tepco, die Betreibergesellschaft, spielt immer noch alles herunter. Inzwischen wurde auch das AKW Hamaoka ausser Betrieb genommen. Die Sicherheitsrisiken seien zu hoch, sagt die japanische Regierung. Es sollen umfassende Sanierungsmassnahmen erfolgen. Es wurde bekannt, dass in einer Kehrichtverbrennungsanlage hochradioaktive Asche gefunden wurde. Diese wurde klammheimlich zu Zement verarbeitet. Solche Machenschaften zeigen: Die dreiste Art und Weise, mit welcher man radioaktives Material unter die Menschen bringt stinkt zum Himmel. Offenbar sind die Behörden eines zivilisierten Landes wie Japan nicht fähig mit Anstand diese Krise zu bewältigen. Wäre das bei und auch so? 23. April 2011 Die 20 km Sperrzone wird nun komplett geräumt. Derweil hat man festgestellt, dass das stark radioaktive Wasser im Kraftwerk die Bausubstanz mürbe macht. Um weitere Havarien zu vermeiden, will man eine Mauer bauen, welche das Auslaufen des Wassers ins Meer verhindern soll. Nach wie vor gibt es in Asien regelmässig starke Erdbeben, auch Japan ist immer wieder betroffen. Die Japaner machen sich auch an anderen AKW Standorten zunehmend Sorgen um ihre Sicherheit. Diese Woche gab es interessante Nachrichten zum Thema AKW Standorte. Die meisten Atomkraftwerke befinden sich in viel bevölkerungsreicherer Umgebung als Fukushima. So gibt es mehrere Standorte wo Millionen von Menschen bei einem Unfall evakiuert werden müssten. Wäre das überhaupt möglich? Der Atomunfall von Tschernobyl jährt sich am 25. April zum 25. Mal. 16. April 2011 Was man schon längere Zeit vermutet hatte, ist eingetreten: Die Regierung Japans hat die Katastophe in Fukushima in die Kategorie 7 eingestuft. Somit ist sie gleich schlimm, wie der Unfall in Tschernobyl. Noch immer ist das Meer vor dem Kraftwerk massiv verstrahlt. Man versenkt nun mit Zeolith gefüllte Sandsäcke um die Radioaktivität zu binden. Es ist möglich, dass die starke Strahlung von noch immer vorhandenen Lecks im Kraftwerk stammen. Heute wurden erstamls seit der Katastrophe im Hafen von Sendai Güter abgefertigt. Dies scheint ein Zeichen von Normalisierung der Situation zu sein. 8. April 2011 Diese Woche ist es endlich gelungen, ein grösseres Leck mit Wasserglas abzudichten. Wie lange diese Abdichtung hält, ist allerdings unklar. Nichts desto trotz sind die Reaktoren immer noch in einem sehr kritischen Zustand. Die nötigen Installationen zur Stabilisierung der Reaktoren konnten bisher nicht zu Ende gebracht werden. Das Gehäuse des Blocks 1 wurde mit Stickstoff gefüllt, um weitere Wasserstoffansammlungen zu verhindern. Diese könnten erneute Explosionen auslösen. In den letzten Tagen wurden 11500 Tonnen (11.5 Mio Liter) stark radioaktives Wasser in den Pazifik gepumpt. Den Behörden zu Folge soll es angeblich keine negativen Eiflüsse für die Umwelt geben. Wer's glaubt! Ein erneutes schweres Erdbeben hat am 8. April erneut den Nordosten Japans erschüttert. Als Folge gab es Probleme im AKW Onagawa, in welchem radioaktive Flüssigkeit über Becken geschappt ist.
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Wäli KammermannSeit 1986 engagiert um ein Endlager im Wellenberg zu verhindern. Archiv
April 2023
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